Die Iguazu-Wasserfälle: Befolgt die Argentinische oder die Brasilianische Seite die Richtlinien des nachhaltigen Tourismus?

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Als wir am letzen Februarwochenende beide National Parks der Iguazu Wasserfälle (einer in Argentinien und der andere in Brasilien) besucht haben, ist uns, außer natürlich der atemberaubenden Natur und den beeindruckenden Wasserfällen selbst, aufgefallen, wie unterschiedlich die beiden National Parks mit dem Thema Umweltschutz in dieser Region umgehen. Es hat uns sehr überrascht, dass die beiden Nationalparks komplett unterschiedliche Methoden zur Sensibilisierung hatten und dass die Ergebnisse ihrer Bemühungen in den einzelnen Parks deutlich sichtbar waren.

Für diejenigen von euch, die noch nie von den Wasserfällen gehört haben (keine Sorge, bevor wir anfangen haben unsere Reise nach Argentinien zu planen wussten wir auch nicht, dass diese Wasserfälle existieren, obwohl sie unglaublich schön und in Südamerika sehr bekannt sind –sie sind eines der neuen 7 Weltwunder!), hier ein kleiner Überblick auf Fakten und Geschichte der Iguazu-Wasserfälle und der beiden Nationalparks: Die Wasserfälle liegen an der Grenze von Argentinien (Misiones) und Brasilien (Paraná) und stammen aus dem Iguazu-Fluss. Sie haben eine Gesamtbreite von 2,7 km und eine Höhe von 60-82m. Aufgrund des tropischen Klimas in der Region beherbergt der Regenwald rund um die Wasserfälle mehr als 2000 Pflanzenarten, 400 Vogelarten, unzählige Insekten (pass auf die Mücken auf!) und viele andere Tieren. Der argentinische National Park wurde im Jahr 1934 gegründet mit dem Ziel der Erhaltung der Wasserfälle und der Artenvielfalt um sie herum. Rund 900.000 Besucher kommen jedes Jahr in den Park.

Der brasilianische National Park, der 5 Jahre später gegründet wurde, ist Heimat von vielen bedrohten Tierarten, darunter der Riesenotter. Rund 800.000 Touristen besuchen den Park jedes Jahr. An unserem ersten Tag, nach der Ankunft in Puerto Iguazu am Freitagabend, haben wir beschlossen, den argentinischen National Park zuerst zu besuchen, da er größer ist als der brasilianische und man dort viele der Wasserfälle aus nächster Nähe betrachten kann und dort der Zugang zur berühmten Schlucht "Gargantas del diablo "(Teufelsschlund) ist. Beim Betreten des Parks, als wir in Richtung des ersten Besucherpfades liefen, sahen wir einige Warnschilder mit Informationen über die verschiedenen Tiere und Aufforderungen sie nicht zu füttern. Uns wurde geraten, vor allem auf die Nasenbären aufzupassen (Waschbär-ähnliche Tiere, die keine Angst vor Menschen haben und es darauf abgesehen haben das Essen der Touristen zu stehlen!), weil sie bei der Witterung von Lebensmitteln aggressiv werden können und dich angreifen könnten.  

Es gab auch Schilder, die die Besucher baten keine Abfälle herumliegen zu lassen, was sehr effektiv zu sein schien, da es auch um die ‚Essenbereiche’ herum sehr sauber war. Entlang der Gehwege (es gibt zwei Gehwege: den oberen und den unteren), waren viele Infotafeln angebracht worden, die den Besuchern historische Fakten über die Region bieten, Informationen über die verschiedenen Pflanzen und Tiere des Dschungels, der die Wasserfälle umgibt und Infos über die ökologischen Veränderungen, die sich in dieser Region ereignen. Wir waren von den Bemühungen, die gemacht wurden um Umweltbewusstsein zu schaffen und die Erhaltung der Natur um die Wasserfälle herum anzuwerben, beeindruckt. Die andere Besonderheit des Parks, die von dessen Engagement zum Schutz der Umwelt zeugt, ist der ökologische Zug, der die Besucher vom Ausgangspunkt der Gehwege bis zu dem Punkt, an dem der Zugang zur ‚gargantas del diablo’ Kluft ist, transportiert.  

Am nächsten Tag besuchten wir den brasilianischen National Park, der einen gesamt Überblick über alle Wasserfälle neben einander bietet, der uns den Atem raubte. Aber leider haben wir auch festgestellt, dass die Touristen hier nicht so rücksichtsvoll waren, denn wir bemerkten Cola- und Bierdosen, Plastiktüten und Verpackungen, die achtlos neben den Gehwegen, im Wald liegen gelassen wurden. Eine andere Sache, die unsere Aufmerksamkeit erregte ist der Hubschrauberlandeplatz und die Hubschrauberflüge über die Wasserfälle, die der Park anbietet. Zusätzlich dazu liegt ein großes Hotel direkt neben den touristischen Pfaden innerhalb des Parks. Während diese Einrichtungen Arbeitsplätze für die Einheimischen der Region schaffen und die Wirtschaft anzukurbeln, sind sie eine große Belastung für die empfindliche Umwelt.

Die Tatsache, dass die beiden Parks das Problem der Bewahrung unserer Umwelt, so unterschiedlich behandeln, erinnerte uns an die Verantwortung, die wir als Touristen tragen, dafür zu sorgen, dass unser Verhalten der Umwelt nicht schadet und dass wir immer versuchen sollten interkulturellen Austausch mit unseren Gastgeber-Gemeinschaften zu schaffen. Der Besuch der Iguazu Wasserfälle war eine unglaubliche Erfahrung und wir können euch allen nur empfehlen, dorthin zu reisen, während ihr in Argentinien seid und die Chance dazu habt. Die Schönheit und Kraft der Natur dort, hat unsere Perspektive im Hinblick auf unsere Umwelt und wie uns um sie kümmern sollten, wieder zurechtgerückt. 

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